24. März 2020

Die Liebe zur Malerei

Das ist nicht nur unsere Passion, so lautet der Titel eines Buches, das wir Ihnen heute vorstellen. Die Autorin hat einen frischen Blick auf die Erfolgsgeschichte der Malerei geworfen. Isabelle Graw, Die Liebe zur Malerei, erschienen im Verlag Diaphanes, 2017, ISBN 978-3-0358-0046-3

 

Im Kunstdiskurs des 21. Jahrhunderts gilt es als ausgemacht, dass die Malerei neben den anderen Kunstformen wie Fotografie, Video, Installation, Performance, Virtual Reality usw. keine Vorrangstellung mehr haben sollte. Nur, schauen Sie die Auktionsresultate an, die Blockbuster-Ausstellungen, die Malerei ist omnipräsent. Sie beansprucht nach wie vor eine Sonderrolle. Warum eigentlich?

Engagiert zeichnet Isabelle Graw die Erfolgsgeschichte der Malerei nach. Fallbeispiele und Gespräche mit Künstler/innen wie Eduard Manet, Jutta Koether, Gerhard Richter, Jana Euler u. a. vermitteln faszinierende Einsichten. Ebenso spannend  sind die Ausführungen zu den Grundpfeilern der Malerei an denen sie ihren Faszinationsgehalt bis heute festmacht: ihre besondere Materialität, der spezielle Warencharakter, das eigentümliche Phantasma der Lebendigkeit und das ungebrochene, intellektuelle Prestige der Malerei.

Eine frühlingshaft erfrischende Stimme im kunsthistorischen Diskurs! Prädikat; unbedingt lesenswert.

 

PS: Isabelle Graw ist Gründerin der Zeitschrift «Texte zur Kunst» und lehrt Kunstgeschichte und Kunsttheorie an der Städelschule in Frankfurt.